Das richtige OnBoarding für Apps

Was ist OnBoarding?

OnBoarding bedeutet so viel wie „an Board holen“. Und genau das soll das OnBoarding schaffen: den Nutzer in der App an Board zu holen. Der erste Eindruck des Benutzers ist einer der wichtigsten Momente für seine Bindung an die App. 

Dabei spielen weniger die Funktionen der App eine Rolle. Viel wichtiger ist es, dem Nutzer die Mehrwerte näherzubringen, die die App ihm bietet. Er muss überzeugt werden, dass seine Suche nach dem optimalen Produkt vorbei ist.

 

Wie sollte OnBoarding aufgebaut sein?

Es ist wichtig, dass der User zu Beginn der App-Nutzung nicht mit unnötig vielen Informationen überflutet wird. Er sollte die relevanten Informationen zum jeweils passenden Zeitpunkt erhalten. Beispielsweise sollte nicht jedes Feature bei der Erstanwendung erklärt werden. Besser ist es, ihm den Gebrauch der Funktion näher zu bringen, wenn er das Feature zum ersten Mal aktiviert. Das OnBoarding bezieht sich daher nicht nur auf den Anfang der Nutzung, sondern umschließt den gesamten Nutzer-Lifecycle. 

Dem User soll nicht über Anleitungen und Tutorials gezeigt werden, wie er die Lösung zu nutzen hat. Er soll spielerisch und smart in die App und deren Funktionen eingeführt werden. Dies geschieht am besten auf eine interaktive Weise. So wird die Bindung zwischen Nutzer und App deutlich stärker als durch eine einseitige Kommunikation über Erklärungen. 

Das OnBoarding lädt den Nutzer dazu ein, die ersten Schritte in der App zu gehen und treibt die Tour durch die Bewältigung kleiner einfacher Aufgaben voran. Es lehrt ihn, wie die Features zu nutzen sind und leitet ihn zu seinem persönlichen „AHA-Moment“. Hier eignen sich vor allem die Features, die zur Gewohnheit der App und der wiederkehrenden Nutzung gehören. 

 

Wie sollte OnBoarding umgesetzt werden?

Die Klarheit der App und ihrer Bedienung wird vor allem vom User-Interface (UI) bestimmt. Es geht darum, den Mehrwert durch wenige Illustrationen (z.B. Screenshots) klarzustellen. Ein Maximum von ca. fünf Illustrationen sollte nicht überschritten werden.

Um dem User zu verdeutlichen, in welchem Prozessschritt er sich derzeit befindet, sollte ihm z.B. über Balken oder Punkte sein aktueller Standpunkt im Prozess visuell verdeutlicht werden. 

Vor allem in der Einführungsphase des Nutzers macht es Sinn, bestimmte Bereiche besonders hervorzuheben oder wegzulassen. So wird eine Orientierung geboten, die ihm Klarheit verschafft, welche Bereiche derzeit im Fokus stehen. 

Bereits ein einladender „Willkommen“-Screen wirkt positiv und offen und unterstützt so die Bindung. 

Falls der User einige Daten wie Namen oder Mailadresse angeben soll, ist auf Folgendes zu achten: 
In der heutigen Zeit möchte ein Nutzer, bevor er seine Daten preisgibt, das Produkt erst einmal testen. Es gilt: Erst geben, dann nehmen.

Vor der Angabe der Daten sollte der User also mit der App interagieren können. Es sollte darauf geachtet werden, nicht zu viele Informationen auf einmal abzufragen. Eventuell reicht zu Beginn die Nutzung ohne User-Anmeldung aus. Die Daten können auch später bei Gebrauch weiterer Features z.B. für das Speichern des individuellen Fortschritts abgefragt werden. 

Auch Abfragen z.B. nach der Nutzung der Gerätekamera oder dem Abrufen des Standorts gehören zum OnBoardingprozess dazu. Dem Nutzer soll der Sinn dieser Anfragen erläutert werden, sodass er versteht, warum die App auf seinen Standort und seine Gerätekamera zugreifen möchte. Um ihn nicht zu verunsichern, sollte dies bereits vor der Abfrage erklärt werden (siehe Beispiel-Screens unserer impact.karl-App). 

 

 

Fazit

Das OnBoarding zielt also vor allem darauf ab, den Nutzer durch die Hervorhebung der Mehrwerte der App an sich zu binden. Nach dem ersten Kontakt soll verhindert werden, dass sich der User direkt wieder von der App abwendet und sie deinstalliert. Gründe können beispielsweise sein, dass er sich in der App nicht zurecht findet, sie nicht bedienen kann oder nicht versteht, aus welchem Grund er die App weiterhin nutzen sollte. Das OnBoarding zielt genau auf diese UseCases und reduziert die Gefahr einer Enttäuschung. 

Um Unklarheiten und Drop-Out-Punkte in der App und im OnBoarding-Prozess zu identifizieren, bietet es sich an, Analysetools wie z.B. Google Analytics (Firebase) einzusetzen. Anschließend können die Schwachstellen optimiert werden. 

 

Beispiele für Apps mit einem gut umgesetzten OnBoarding wären: 

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